Sakrament der Priesterweihe

Die Priesterweihe stärkt einen Menschen zum Dienst an der Gemeinschaft der Glaubenden und zur Verkündigung des Evangeliums Christi. Es wird auch Weihesakrament genannt. Ein Bischof weiht Priesterkandidaten zu Priestern. Der Bischof ist von Jesus Christus "Gesandter". Die Priester sind für das Volk da und verkünden die frohe Botschaft. Wer Bischof werden möchte, muss vorher ein Priester sein.

Ablauf der Priesterweihe

Bei der Heiliglitanei liegt der Priester mit dem Gesicht nach unten am Boden vor dem Altar. Dies ist ein Symbol und bedeutet, dass sich der Kandidat in Gottes Hände begiebt. Bei der eigentlichen Weihe werden die Hände des Bischofs auf den Kopf des Priesters gelegt. Der Kandidat gelobt unter anderem dem Gehorsam und die Ehelosigkeit. Nach der Handauflegung wird das Weihegebet gesprochen. Es folgen das Anlegen der priesterlichen Gewänder und die Salbung der Hände mit Chrisam. Dem neuem Priester wird nun der Kelch und die Hostienschale überreicht. Er ist durch den Empfang des Sakramentes der Priesterweihe ein Leben lang Priester.

Wer kann Priester werden

Es können nur Männer Priester werden. Die Männer dürfen nicht verheiratet sein. Sie dürfen in keiner Beziehung leben. Das ist ein öffentliches Versprechen. Ein Theologiestudium ist Voraussetzung, bevor man Priester wird. In diesem Studium lernt man alles über Gott, die Kirche und die Bibel. Der Priester muss dem Bischof gehorchen und ein Leben in Bescheidenheit leben. Das heißt, es sollte am Lebensstil keine großen Ansprüche gestellt werden. 

Farben der Messgewänder

Die Priester tragen nicht immer das selbe Gewand oder die selbe Stola. Mal ist die Farbe rot, mal grün und ein anderes Mal schwarz. Das liegt daran, dass sich die Farben im Laufe des Kirchenjahres je nach Bedeutung der jeweiligen Zeit und des jeweiligen Festtages ändern. Die Farben haben folgende Bedeutung: WEISS - Farbe der Festlichkeit, der Klarheit und des Lichtes (Ostern und Weihnachtszeit). ROT - Farbe des Feuers, des Blutes und der Liebe (Palmsonntag, Karfreitag, Pfingsten). GRÜN - Farbe der Hoffnung (Wochentage und Sonntage im Jahreskreis). VIOLETT - Farbe der Umkehr und der Buße (Fastenzeit, Advent, wahlweise bei Begräbnissen und Trauergottesdiensten). SCHWARZ - Farbe der Trauer (wahlweise bei Begräbnissen und Trauergottesdiensten).

Ordination

Die Priesterweihe ist ein Sakrament, dass endgültig ist. Der Betroffene entscheidet sich ein Leben lang, das Sakrament der Ehe nicht mehr empfangen zu können. Er entscheidet sich für ein Leben in der Nachfolge Jesu Christi. Es gibt jedoch Unterscheidungen in der Priesterweihe. Das Sakrament erfolgt in drei Stufen: Diakon - Priester - Bischof. Ein Diakon und ein Priester sind Mitarbeiter des Bischofs, der eine gesamte Diözese leitet. Diakone und Priester arbeiten hingegen auf Gemeindeebene. Wenn man zum Diakon geweiht wird, gilt dies meist nur für ein Jahr. Danach erfolgt die Weihe zum Priester. Es gibt aber auch "ständige" Diakone. Manchmal haben diese aber einen anderen Beruf und sind nur nebenberufliche Diakone. Einige üben dieses Amt aber auch hauptberuflich aus. Diakone können verheiratet sein. Allerdings darf ein Diakon, der sich für die Priesterweihe entscheidet, nicht verheiratet sein. Nach einer Priesterweihe durch den Bischof hat ein Priester vielfältige Aufgaben. Er feiert Heilige Messen, spendet Sakramente, ist Seelsorger, ev. Religionslehrer und vieles mehr. Ein Priester kann sich um ein Bischofsamt bewerben, er wird dazu von einem Gremium gewählt, diese Wahl muss vom Papst bestätigt werden.  

 

Ich bin der gute Hirt. Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne. Und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. (Joh 10, 14 - 15)